ПРАЗНИКНАБУКВИТЕ P R A Z N I K Č R K BUCHSTABENFEST

 zollamt_fotohelenebaur

Mit dem BUCHSTABENFEST am 24. Mai bilden sich drei wesentliche Eckpunkte die zur Begründung des jährlich stattfindenden Festivals geführt haben.

Einerseits der am 24. Mai in Bulgarien stattfindende Feiertag der Aufklärung, Kultur und des Schriftums. Das bulgarische Volk ehrt damit den Buchstaben und errichtet weltweit als einzige Nation einen “Buchstaben-Staatsfeiertag”. Dabei bilden Kyrill & Method, die im 9. Jahrhundert die slawische Sprache verschriftlicht haben Anlass, die Bedeutsamkeit der kyrillischen Schrifterfindung (Kyrill) und das damit in Verbindung stehende “methodische Denken” (Method) auf besondere Weise sichtbar zu machen.

Andererseits führt uns die Entstehung von Buchstaben zu den Anfängen menschlicher Kulturen zurück, die in unterschiedlichen Entwicklungssystemen Zeichen und Schriften als Archetypen aufweisen und Einblick in frühe Orientierungs- und Kommunikationmedien geben. Im Mythos der Geschichte stellt dies eine Verbundenheit mit dem “inneren” Sinn von “äußerlichen” Formen, Hilfsmitteln und Objekten dar. Bis in die zeitgenössische Kunst ist diese geistige Dimension spürbar.

Den fließenden Übergang zum Wort vollzieht der Buchstabe allein mit dem Wort “Buchstabe” für das einzelne Schriftzeichen selbst. Von der frühen bis zur zeitgenössischen Kunst treffen wir auf verwischte Grenzen. Dabei gilt es das Augenmerk auf die Betonung der einzelnen Buchstaben im Wort und in den Sätzen zu richten. Diese Hervorhebungen markieren meist die Einzelposition im größeren Zusammenhang. Die Buchstaben werden somit zu Vehikeln der Ästhetik und zum Medium der Botschaft.

Und als dritter Eckpunkt fordert der “Aufführungsort” an der Grenze dieses BUCHSTABENFEST geradezu heraus.

Die nach dem 1.Weltkrieg stattgefunde Grenzziehung führte zur Grenzüberwachung und zum Bau von Grenzhäusern die heute wiederum durch das Nachnutzungskonzept ZOLLAMT zu einem Ort einer bereitwilligen Geografie für gesellschaftliche Initiativen und der Vernetzung von Dialogen dienen und einem weltweit verzweigten Austausch zur Verfügung stehen. Dabei werden die ehemals mit Angst und Vorbehalt erlebten Gebäude in einem Wandlungsprozess zu Häusern des offenen Diskurses.

Mit dem Ausbruch des 1.Weltkrieges 1914 und dem daraus erfolgten Friedensvertrag von Saint Germain 1919 wurde die Grenzziehung “buchstäblich” festgeschrieben. Diese Buchstaben-Manifestation und die daraus entstandene Zeichenhaftigkeit einer “Staats-Buchstabenlandschafts-Grenze” bereitet den Boden für ein BUCHSTABENFEST am Ort des Geschehens.

Der durch die Verbindung der drei Eckpunkte entstandene Buchstabe “V” bildet mit den Fingern gezeigt ein bedeutungsvolles Symbol.

ZOLLAMT 2012/13


Mit Beiträgen 2013 – 2016 von:

Harald Anderle, Ei Arakawa, Max Aufischer, Markus Bader, Jože Barši, Josef Bauer, Barbara B.Edlinger, Helene Baur, Joachim Baur, Gottfried Bechtold, Martin Behr, Joseph Beuys, Bernhard Blume, Marie-Noelle Bourget, Bazon Brock, Nadežda Cacinovic, Ana Cigon, Daniela Comani, Ramesch Daha, Hanne Darboven, Antje Dorn, Sophie Dvorák, Martin Ebner, Richard Edelsbrunner, Christian Egger, Esther Engele, Aleksandra Fekonja, Herbert Flois, Günter Fruhtrunk, Nikolas Gambaroff, Rainer Ganahl, Heinz Gappmayr, Eugen Gomringer, Manuel Gorkiewicz, Robert Gruber, Werner Hofmeister, Eleonore Interkörner, Karmen Jancar, Elfriede Jelinek, Frank Jödicke, Olivia Kaiser, Josef Klammer, Tom Klengel, Isabella Kohlhuber, Peter Kogler, Paul Kranzler, Ferdinand Kriwet, Diana Lambert, Sonia Leimer, Luiza Margan, Hans-Jörg Mayer, Christian Mayer, Yves Mettler, Thomas Metzner, Rune Mields, Eva Mohringer-Milowiz, Franz Mon, Ariane Müller, Harald Naegeli, Bruce Nauman, Jeni Noltcheva, Katherina Olschbaur, Kristian Paternusch, Elena Peytchinska, Nora Proske, Nina Rath, Bruno Richard, Frenzi Rigling, Georg Ritter, Dieter Roth, Gerhard Rühm, Fiona Rukschcio, Leo Schatzl, Ernst Schmidt jr., Nana Schulz, Takako Saito, Eva-Maria Schön, Josef Schützenhöfer, Katharina Sieghartsleitner, Emilia Smokova, Kamen Stoyanov, Ingeborg Strobl, Stroblak, Mika Taanila, Herwig Tollschein, Magda Tóthová, Jasmin Trabichler, Octavian Trauttmansdorff, Veronika Tzekova, Timm Ulrichs, Eva Ursprung, VALIE EXPORT, Astrid Wagner, Peter Weibel, Rudolf Weidenauer, Lawrence Weiner, Ruth Weismann, Marco Wenegger, Franz West, Mads Westrup, Kathrin Wojtowicz, Alexander Wolff, Catharina Wronn, Franz Xaver



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