Etwa 55 Fotoarbeiten korrespondieren mit 20 vom Künstler entworfenen Holzobjekten (fiktiven Architekturmodellen mit Bezug zu realen Gebäuden). Die Entwurfszeichnungen dazu sind ebenfalls Teil dieses umfassenden Projekts. Und schließlich gibt es etwa zehn eigenständige Zeichnungen auf Fragmenten von Mauerwerk – als wären es in die Zukunft gerettete Fundstücke.
Die Voraussetzung für die Konzeption und den zugrundeliegenden Materialfundus waren wiederholte Reisen durch insgesamt 19 europäische Länder seit 2003.
Die Ausgangs-Sujets sind Bauwerke und Denkmäler der kommunistischen Jahrzehnte in Ost- und Südosteuropa, ebenso des italienischen Faschismus. Sowie im Kontext der Arbeit relevante nationalsozialistische Anlagen. Schließlich einige frühere Bauten, sowie Bauten der Gegenwart, die jeweils überraschende Analogien zur Architektur totalitärer Systeme aufweisen, bzw. mit zum Repertoire gebauter „Orte der Macht“ gehören.
Im Frühjahr 2014 wird das Künstlerbuch zum Projekt im Kerber Verlag Berlin erscheinen, mit Essays u.a. vom „Manifesta“-Kurator Georg Schöllhammer und dem Architekturtheoretiker Jan Tabor.
Bei dem Projekt geht es nicht um Dokumentation. Die Repräsentation und Konstruktion von Architektur dient hier vielmehr als künstlerisches Medium, als Tool.
Utopien und ihr Scheitern
---Der Werkzyklus untersucht, wie sich utopische Gedankengebäude - und deren Umschlagen in Totalitarismen - in Bauten und Denkmälern manifestieren.
Auf diesem Weg wird nicht nur ein Schlussstrich unter die alten Utopien und ihr Scheitern gezogen, nicht nur eine Ära bilanziert, die uns immer noch nachhaltig prägt.
Sondern es wird – und das ist das eigentliche Ziel - die immer dringliche Frage nach neuen, womöglich praktikableren „Utopien“, d.h. Leitvorstellungen, in den Raum gestellt. Nach dem Motto: das war’s, das ist endgültig vorbei. What next ? Gibt es humanere Möglichkeiten ?
---Zum ersten Mal werden Zusammenhänge zwischen den „linken“ und „rechten“ Totalitarismen des 20. Jahrhunderts und aktuellen Exzessen der „Geldherrschaft“ in dieser Form künstlerisch artikuliert.
Dies durch einen Künstler, der Übergriffe eines totalitären Regimes auf den Einzelnen aus persönlicher Erfahrung kennt. Fodor hat ebenso lang im (damals kommunistischen) Osteuropa wie später im Westen gelebt.
---Der geistige Mehrwert besteht aber auch darin, zu reflektieren, wie wir uns im 20. Jahrhundert mit Gebautem und Plastischem eingeschrieben haben in Landschaftsräume. Zwischen Zweck und Traum, zwischen menschlichem Maß und Macht-Hybris.
Darüber hinaus dient hier das 20. Jahrhundert zugleich als ein Prisma, das die lange Geschichte dieser baulichen Verortung bündelt.
(Die faschistischen / kommunistischen Bauten des Zyklus zitieren nicht umsonst häufig ältere - bis hin zu antiken - Architektur- und Skulpturformen.)
Verbildlicht wird dies an Archetypen wie dem Turm, dem Kuppelbau, der Treppe, der Brücke, dem Siedeln auf Hügeln.
Die Objekte und die dazugehörenden Zeichnungen
Potemkinsche Treppe mit Baldachin.
Potemkinsche Treppe mit Baldachin.
Potemkinsche Treppe mit Baldachin.
Heldentor am Winter (Wien)
Anschluß Denkmal im Burgenland.
Anschluß Denkmal im Burgenland.
Guantanamo USA Territorium im Cuba.
Guantanamo USA Territorium im Cuba.
Hamibach Teater Tel Aviv.
Österreichische National Bank (Palast des Geldes)
Österreichische National Bank (Palast des Geldes)
Österreichische National Bank (Palast des Geldes)
Plora Deutschland die erste Massen Ferien Lager für Arbeiter in den vierziger Jahren
Ferienlager Ostende jetzt an der belgisch/franzözischen Grenze
Hotel Beograd Serbien
Kosovo